Quelle: Landshuter Wochenblatt vom 1. 12. 2010:
Vom Nahensteig zur Trausnitz – das hätte Charme, aber wer soll das bezahlen?
Es war einmal: ein direkter Weg vom Nahensteig hinauf zur Burg Trausnitz. Nicht viele Landshuter kennen diese Verbindung, aber es gab sie. Jahrzehntelang wurde sie nicht mehr genutzt. Nun hat ein Antrag von Bürgermeister Thomas Keyßner den fast vergessenen Pfad wieder ins Bewusstsein gerückt – erst einmal nur der Stadträte, vielleicht aber bald auch weiterer Teile der Bevölkerung.
Gerhard Tausche, seines Zeichens Stadtarchivar und – heimatpfleger, ist den Weg in diesem Zusammenhang jetzt zum allerersten Mal gegangen. Im Bausenat letzten Freitag hat er in Wort und Bild darüber berichtet. Hinter einer verschlossenen Tür am Nahensteig beginne „eine Art Trampelpfad”, so Tausche, ein idyllischer, fast verwunschener und ziemlich steiler Weg zur Burg. Die Fotos, die Tausche von seinem Ortstermin mit Burgverwalter Walter Rappelt machte, sind hochinteressant und laden ein, sich näher mit diesem Thema zu befassen. Könnte man meinen. Unter den Stadträten überwog jedoch bei der ersten Diskussion die Skepsis. FDP-Fraktionschef Christoph Zeitler sagte, wenn – wie von der Stadtverwaltung kalkuliert – eine Wiederherstellung des Weges etwa 100.000 Euro koste, „dann verbietet sich das bei der finanziellen Situation der Stadt von selbst”. Man solle, so Zeitler, lieber dem Bau des Burgaufzugs nähe treten. Elke März-Granda (Ausschussgemeinschaft) sah Sicherheitsrisiken, sie warnte angesichts des steilen Geländes vor Erosionsgefahren. Im übrigen gebe es bereits genug Wege zur Burg. Hier widersprach Lothar Reichwein (FW). Zur Trausnitz könne es „nie genug Wege” geben. Und dieser besagte sei wunderbar geeignet, „die Problemzone Nahensteig”, so Reichwein, aufzuwerten. Ähnlich äußerte sich Petra Rabl von den Grünen und bezeichnete diese Route als „sehr reizvoll, sehr charmant”. Wenn man sich in der Altstadt befinde, sei dies „gefühlt der kürzeste Weg auf die Burg”. Rabl und Reichwein erreichten schließlich eine 2. Lesung. Diese soll in Verbindung mit einem Ortstermin stattfinden. Nach Lage der Dinge gibt es gleichwohl nicht mehr als eine Außenseiterchance für die Realisierung dieser Idee – vor allem vor dem finanziellen Hintergrund. Aktuell scheinen weder Stadt noch Freistaat willens zw. in der Lage, das erforderliche Geld in die Hand zu nehmen.
siehe dazu auch:
Antrag vom 18.10.2010: Umfassendes Tourismuskonzept für Burg Trausnitz
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