
Seit langer Zeit betreibt die Stadt keine aktive Wohnungspolitik. So werden insbesondere Grundstücke im Innenstadtbereich regelmäßig meistbietend verkauft. Das hat zur Folge, dass in diesem – ohnehin sehr kleinen – Markt Bauträger ein de-facto-Monopol haben, was wiederum dazu führt, dass
- die Grundstückspreise unter tätiger Mitwirkung der Stadt generell in die Höhe getrieben werden,
- das Volumen der dann errichteten Gebäude oft jedes Maß sprengt und sich nicht in das bestehende Umfeld einfügt,
- familien- und kindergerechte Wohnungen nicht gebaut werden und neue Wohnformen keine Chance haben. Verkäuflichkeit geht vor neuen Wohnkonzepten und Familiengerechtigkeit.
So entstehen immer mehr Gebäude und Wohnungen „von der Stange“ für einen begrenzten Käuferkreis. Die Innenstadt wird schleichend zur kinderfreien Zone.
Nun steht demnächst das Areal der ehemaligen Tennisplätze in der Freyung zum Verkauf. Stadtrat Hermann Metzger hat dazu einen Antrag gestellt, mit dem er den Versuch unternimmt, bestehende Verkrustungen aufzubrechen. Das mit diesem Antrag geforderte Umdenken zielt natürlich nicht nur auf ein Areal, sondern auf eine grundlegende Wende in der Grundstücks- und Wohnungspolitik der Stadt. Die Bauträger sollen nicht verdrängt, aber ihr bisheriges Monopol soll abgeschafft werden. Die Stadt muss Wege finden, die z.B. auch Genossenschaften den Erwerb städtischer Grundstücke im inneren Stadtbereich ermöglichen. Nur so kann die Stadt ihren Beitrag dazu leisten, dass künftig auch in der Innenstadt familien- und kindergerechte Wohnungen geschaffen werden, die für den Normalverdiener zudem bezahlbar sind. Jetzt ist die Gelegenheit, damit zu beginnen.
s. Antrag vom 30.06.2011: Gründung einer städtischen Wohnungsgesellschaft
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