
Grünen-Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl, 1. Vorsitzende des Hospitzvereins Charlotte Girod, 2. Vorsitzender Werner Ehlen, Stadtrat Dr. Jürgen Pätzold, Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, Vorstandsmitglied Sabine Haberberger und Stadträtin Susanne Fischer
Angesichts der gegenwärtigen Diskussion über den Standort eines stationären Hospizes in der Region Landshut traf sich die Grüne Stadtratsfraktion mit Vertretern des Landshuter Hospizvereins. Einig war man sich dabei, dass Landshut dem vom Landkreis angedachten Standort Vilsbiburg vorzuziehen sei.
Dafür spräche sowohl die unmittelbaren Nähe zu zwei Kliniken als auch die gute Erreichbarkeit. „Für die oft älteren Angehörigen der sterbenden Menschen wäre eine Anreise nach Vilsbiburg eine zusätzliche Schwierigkeit“, so Vorstandsmitglied Sabine Haberberger. Zudem kämen viele Hospizbegleiter aus der Stadt. „Lange Anfahrtswege bedeuten für uns Zeit auf der Straße statt am Bett bei den Patienten“, fügte Haberberger hinzu.
Der Hospizverein Landshut zählt 46 aktive, ehrenamtliche Hospizbegleiter. Gut die Hälfte davon ist berufstätig.
Fraktionschefin Sigi Hagl sprach sich für eine baldige Realisierung eines stationären Hospizes aus. „Niederbayern ist nach wie vor ein weißer Fleck auf der Landkarte, dabei sieht das Sozialministerium für den Bezirk einen Bedarf von 20 Betten“, so Hagl.
Charlotte Girod, 1. Vorsitzende des Hospizvereins Landshut zeigte sich enttäuscht, dass der Verein nicht von Beginn an in die Verhandlungen zur Realisierung eines stationären Hospizes eingeschaltet war oder darüber laufend informiert wurde: „Wir erfahren die Dinge aus der Zeitung“.
Sie betonte, dass der Verein als Betreiber einer solchen Einrichtung aus finanziellen Erwägungen heraus nicht in Betracht komme. 10% der Betriebskosten eines Hospizes sind vom Betreiber aufzubringen. Die Erfahrung andernorts zeige jedoch, dass es dabei meist nicht bleibt. Bei voraussichtlich jährlichen Kosten für ein 10-Betten-Hospiz von rund 1,5 Mio Euro sei dies für den Verein nicht zu stemmen, so die erste Vorsitzende.
Sie signalisierte aber klar die Bereitschaft zur Mitarbeit auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung. Um staatliche Mittel zu erhalten sind Kooperationsverträge mit Hospizvereinen zwingend notwendig. Girod: „Die Vereinbarung muss jedoch für uns verträglich gestaltet sein. Sie muss klare Regelungen beispielsweise über Aufgabenumfang oder Übernahme von Fahrtkosten beinhalten.“
Bürgermeister Thomas Keyßner appellierte an Stadt und Landkreis, sich gemeinsam mit allen Akteuren an einen Tisch zu setzen, um die beste Lösung für die Patienten und deren Angehörige zu finden.
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