Einsamkeit im Alter ist ein großes Problem –

Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Vertreter*innen des Landshuter Seniorenbeirats tauschten sich kürzlich bei einem gemeinsamen Treffen im Rathaus zur seniorenpolitischen Arbeit in der Stadt aus.

Franz Wölfl (Vorsitzender), Edeltraud Nuhn (stellv. Vorsitzende) und Birgit Würfel (Schriftführerin) vom Seniorenbeirat

Dabei standen die Themen Einsamkeit im Alter, der Generationendialog und die Weiterarbeit am seniorenpolitischen Gesamtkonzept im Mittelpunkt der Gespräche. Sowohl die Landesebene aber auch die Kommunen seien gefragt, Maßnahmen zu ergreifen, um Alterseinsamkeit entgegenzuwirken.

„Einsamkeit ist eine Krankheit. Viele ältere Menschen leiden an Einsamkeit, doch in der Politik findet dieses Thema noch viel zu wenig Beachtung.“

 Franz Wölfl, Vorsitzender des Landshuter Seniorenbeirats und der LandesSeniorenVertretung Bayern

Enttäuscht zeigte sich Wölf, dass es zwar eine bayernweite Studie zu dieser Thematik gäbe, diese aber in den Schubladen des Sozialministeriums versaure. Durch Corona habe sich die Situation insbesondere für ältere Menschen nochmals verschärft, bekräftigte Edeltraud Nuhn, stellvertretende Vorsitzende des Landshuter Seniorenbeirats. Auch seien die Defizite nach der langanhaltenden Pandemie bei vielen Senior*innen teils erschreckend. „Umso wichtiger ist es jetzt, die Menschen schnell aus der Isolation zu holen“, so Frau Nuhn.

Grünen-Stadträtin Regine Keyßner bedauerte in dem Zusammenhang, dass sich der Sozialausschuss auf seiner Sitzung im März nicht zu einer Fortschreibung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts hat durchringen können, sondern dies auf den Stadtentwicklungsprozess verlagerte. Damit wurde auch die Konzepterstellung für die wichtigen, zusätzlichen Handlungsfelder „Digitalisierung“ und „Einsamkeit im Alter“ auf später verschoben. Umso wichtiger sei es daher, dass der Seniorenbeirat aktuell an einem Eckpunktepapier zur seniorengerechten Stadt arbeite, so Keyßner. „Wir werden dazu in den nächsten Monaten mit Experten sprechen, auf die Politik zugehen und vor allem mit den Landshuterinnen und Landshutern reden“, berichtete Franz Wölf. Bis Mitte nächsten Jahres hofft der Seniorenbeirat das Eckpunktepapier vorlegen zu können.

Tobias Weger-Behl, Mitglied im Sozialausschuss, sprach das Thema „Vernetzung der Generationen“ an, das derzeit in der Politik heiß diskutiert werde: „Ich finde es absolut wichtig, dass die Generationen lernen, einander besser zu verstehen. Dass die Jungen von der Lebenserfahrung der älteren Menschen profitieren und sich andererseits die Seniorinnen und Senioren von der Lebhaftigkeit der Jungen anstecken lassen.“ Damit rannte er beim Seniorenbeirat offene Türen ein. Anstatt nebeneinander her zu leben, gelte es Jung und Alt näher zusammenzubringen. Wölfl brachte die Idee ins Spiel, ein oder zwei Sitze im Seniorenbeirat für junge Leute zu öffnen.

Ein weiteres Thema, das bei dem Treffen angesprochen wurde, war die Pflegesituation. Hier sei vieles noch ungelöst, beispielsweise die Problematik des Fachkräftemangels. Die Gesprächsrunde war sich einig darüber, dass der Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen ein riesiges Problem darstelle, das dringend gelöst werden müsse.

1 Kommentar

  1. Lisa Gusel

    Besonders lohnenswert und den Interessen aller Generationen dienend, finde ich den Vorschlag, auch junge Menschen in den Seniorenbeirat zu delegieren. Eine wunderbare Idee von Tobias Weger-Behl. Miteinander – Füreinander.

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