Klimaerwärmung gefährdet den Wald

Forstbetriebsleiter Bernhard Thalhammer mit den Grünen-Stadträt*innen Christoph Sigi Rabl, Hagl und Hedwig Borgmann

Die Waldbegehung des Stadtrates fand heuer im Buchental/ Hack, dem westlichsten Zipfel des Stiftungsforstes der Heilig-Geist-Spitalstiftung statt. Hier ist der Wald durch die Trockenheit der letzten Jahre und den Borkenkäfer bereits stark geschädigt. Forstbetriebsleiter Bernhard Thalhammer machte eindringlich auf die Klimaprobleme im Wald aufmerksam. Aufgrund der trockenen, heißen Sommer und der wenigen Frosttage im Winter nehmen die Kalamitäten zu.

Es müsse jetzt um den Schutz der Wälder im Klimawandel und den Erhalt der biologischen Vielfalt gehen. Man sei bereits auf einem guten Weg hin zu dauerwaldähnlichen Strukturen und praktiziere den Aufbau naturnaher und widerstandsfähiger Wälder.

Vorbei ging es für die sieben teilnehmenden Stadträt*innen auch an einem riesigen „Käferloch“, wo der Borkenkäfer auf einem Hektar Fläche eine regelrechte Schneise geschlagen hat. Hier soll jetzt ein Buchenwald entstehen.

Fortsbetriebsleiter Thalhammer machte bei der Waldbegehung auch auf die für ihn schwer nachvollziehbare Debatte auf Europäischer Ebene hin, Holzverbrennung nicht mehr als nachhaltige Energie einzustufen oder die erlaubte Menge an Brennholz zu deckeln. Bis Mitte 2023 wird in Brüssel und Straßburg in sogenannten Trilog-Gesprächen nach einem Kompromiss für die Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie gerungen. Dabei geht es um die Frage, ob Holz eine erneuerbare Energiequelle ist und die Verheizung gefördert werden solle, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. Doch kann der Schutz der Wälder gelingen, während Holz zum immer wichtigeren Energieträger wird? Aus Grüner Sicht: Nein. „Unsere Wälder sind aufgrund der Klimaerwärmung sowieso schon stark geschädigt. Sie sind Garanten für Artenvielfalt, für Klima- und Wasserschutz. Auch wenn Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, bedeutet dies nicht, dass der beim Verbrennen freigesetzte Kohlenstoff eins zu eins durch die Neupflanzung von Bäumen wieder gebunden werden könnte. Diese Klimaschuld kann erst nach vielen Jahrzehnten zurückgezahlt werden, Bäume wachsen langsam. Es braucht die Wälder als CO2-Speicher“, sagt Umweltsenatsmitglied Sigi Hagl.

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