Grüne Fraktion kritisiert Bebauung in der Oberen Liebenau. Gegen diese Bebauung gibt es seit 2020 erhebliche Einwände von Bürger*innen, Verbänden, wie auch von öffentlichen Dienststellen aus ökologischen, wasserwirtschaftlichen und letztlich auch sozialen Gründen. Leider haben die vielfältigen Einwände nur zu unzureichenden Verbesserungen der Planung geführt. Auch die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sieht die Planung äußerst kritisch:
„Einem Klimacheck halten diese Pläne nie und nimmer stand“, so Stadtrat Christoph Rabl. Immer noch soll das Grundstück nahezu komplett mit einer Tiefgarage unterbaut werden mit der Folge, dass Bäume wenig Chancen haben – weder im Bestand noch in der Neuanpflanzung. Auch die im Sinne des Klimaschutzes unerlässliche Aufgabe, das Niederschlagswasser auf dem Grundstück komplett zu versickern, sieht Stadtrat Christoph Rabl wegen der enormen Versiegelung als kaum lösbar an.
Mit der Bebauung der Oberen Liebenau „südlich Klötzlmüllerstraße – Verlängerung Sylvensteinstraße“ hat sich nun jüngst der Bausenat befasst. Die gute Nachricht aus der Sitzung: eine knappe Mehrheit des Bausenats konnte sich mit der fast kompletten Versiegelung nicht anfreunden: der Plan wurde somit in der vorliegenden Form mit einer Geschoßflächenzahl von 1,4 nicht gebilligt. Die schlechte Nachricht: der Grünen- Antrag, in den Bebauungsplan ein Mobilitätskonzept zu integrieren, fand nur die Zustimmung der drei Stadträt*innen von Grünen und ÖDP. Keyßner und Rabl hoffen trotzdem, dass das Ziel der Mobilitätswende noch in die Planung einfließt:
„Man muss sich ernsthaft fragen, ob man für eine Wohnung ab 40-qm in dieser Lage mit Busanbindung und in Radentfernung zu den wichtigen innerstädtischen Zielen wirklich 1,5 Autostellplätze pro Wohnung braucht“, so Thomas Keyßner. Und falls das tatsächlich so wäre: Könne man diese nicht viel ökologischer und ökonomischer in einer oberirdischen Quartiersgarage unterbringen? Den Vorteil von Quartiersgaragen sieht Keyßner darin, dass damit auch für Anwohner des Viertels Parkmöglichkeiten jenseits des öffentlichen Straßenraums geschaffen werden könnten, „denn an den Straßen sollten Bäume gepflanzt und auf den Freiflächen Kinderspiel ermöglicht werden, nicht nur Autos parken.“
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