„Eine Stadt, die etwas auf sich hält, sollte alles daran setzen, ihr Theater wieder ins Zentrum zu rücken.“
Ein Kommentar von Stefan Gruber, Fraktionsvorsitzender.
Landshut braucht kein Schrumpftheater mit weniger als 200 Plätzen, sondern mit dem Theaterneubau mitten in der Stadt ein selbstbewusstes Zeichen für den Kulturstandort Landshut. Das Stadttheater ist ein bedeutender Bestandteil der Kultur in Landshut und ein wichtiger Faktor für die Zukunft unserer Stadtentwicklung. Eine Stadt, die etwas auf sich hält, eine Stadt mit hoher Lebensqualität braucht vor allem Kultur – und da gehört das Theater als Kraftzentrum in die Stadtmitte – und zwar als vollwertiges Zweispartenhaus, als Spielort an dem das gesamte Angebot, die komplette Bandbreite der künstlerischen Produktionen des Landestheaters Niederbayern von Musical, Oper, bis Schauspiel verwirklicht werden können.
Seit vielen Jahren wartet das Stadttheater nun auf die Generalsanierung. Und ja, es ist gut und richtig, dass man bei einem so wichtigen Zukunftsprojekt alle Möglichkeiten intensiv prüft. Wenn aber, wie hier, diese Prüfung der Bauabschnitts-Varianten ergibt, dass eine Verwirklichung des Theaterprojekts in der Reigenfolge, zunächst die Sanierung des historischen Hauses im Bernlochnerkomplex anzugehen und erst in einem zweiten Bauabschnitt den Neubau in Angriff zu nehmen, prognostizierte Mehrkosten von 21-23 Mio. Euro bis Fertigstellung ergibt, dann ist das kein „gangbarer Weg“, sondern eine unverantwortliche Verschwendung von Steuergeldern, die niemand ernsthaft in Betracht ziehen kann. Das Schrägstrichbündnis hält dennoch an dieser Variante fest. Das ist nichts anderes als ein leicht durchschaubares Täuschungsmanöver. In Wahrheit leiten sie damit den schleichenden Tod für die aktuelle Theaterplanung ein, weil es bei einem Zweisparten-Schrumpftheater im alten Bernlochner bleiben wird. Es wird dann keinen Neubau mehr geben. Es wird dann in absehbarer Zeit auch kein Theaterangebot wie bisher in dieser Stadt geben, dann nämlich, wenn das Theaterzelt, in dem nach wie vor 2/3 der Produktionen stattfinden werden, das Zeitliche gesegnet hat, und es wird absehbar auch kein Landestheater Niederbayern in der heutigen Form mehr geben, wenn sich die Kulturstadt Landshut von den größeren Produktionen als Spielort verabschiedet.
Wenn die konservativen Kräfte im Stadtrat diesen Weg ernsthaft gehen wollen, dann ist das entweder eine in dieser Stadt noch nie dagewesene Verschwendung von Steuergeldern, für die sie dann verantwortlich sind, oder eine grobe politische Täuschung.
Für uns Grüne steht eines fest: Wenn die städtische Haushaltslage eine große Lösung nicht zulässt, dann muss zunächst der Theaterneubau in Angriff genommen werden. Und auch nicht erst in fünf Jahren, sondern nach dem aktuellen Zeitplan mit Inbetriebnahme des Neubaus 2027.
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